PHYSIK → Klasse 11 & 12 → Umkehrung des lichtelektrischen Effekts - Röntgenstrahlung

Einstieg

Die Schüler:innen deuten die charakteristische Röntgenstrahlung von Kupfer als Folge der quantisierten Anregungsniveaus der Elektronen von Kupfer. Zudem beschreiben Sie das Bremsspektrum der Röntgenstrahlung.
  1. Röntgenröhre
    Röntgengerät
    Eine Röntgenröhre besteht wie im Schaltplan zu sehen, aus einer Heizanode, welche mittels einer Wechselspannung von einigen Volt betrieben wird. Die Heizanode ist über eine Hochspannungsquelle \(U\) mit einer Kupferkathode verbunden, sodass zwischen Heizdraht und Kathode ein elektrisches Feld von ca. 10 kV bis 35kV anliegt. Innerhalb der Röhre herrscht dabei ein Vakuum. Durch das Erhitzen des Heizdrahts werden nach dem glühelektrischen Effekt Elektronen aus diesem herausgelöst, welche anschließend in dem elektrischen Feld beschleunigt werden. Die Elektronen haben nach Durchlaufen des elektrischen Feldes die maximale kinetische Energie \[E_{kin}=e\cdot U.\] Die Elektronen treffen nun auf die leicht angeschrägte Kathode und werden dort durch wechselwirkung mit den Atomkernen des Kupfers abgebremst. Dabei wird bei diesem Beschleunigungsvorgang (abbremsen), in kurzer Zeit besonders viel kinetische Energie der Elektronen in Strahlung umgewandelt. Dieser Teil des Röntgenspektrums wird als kontinuierliches Röntgenbremsspektrum bezeichnet.
    Gleichzeitig wechselwirken einige Elektronen mit den Elektronen des Kupferatoms. Die Elektronen des Kupferatoms werden dabei energetisch angeregt und gehen in einen zunächst energiereicheren aber instabieleren Zustand über. Das beschleunigte Elektron verliert dabei genau den zur Anregung benötigten Energiebetrag. Aus dem instabielen Zustand fällt nach einer gewissen Zeit das Elektron des Kupferatoms zurück in seinen Ursprungszustand, wobei es Energie abgeben muss. Diese abgegebene Energie wird als Strahlung ausgesendet und bildet das charakteristische Spektrum von Kupfer. Im folgenden Experiment werden die beiden Spektren genauer untersucht.
  2. Das Röntgenbremsspektrum
    In einer Röntgengröhre wird Strahlung mithilfe einer Kupferkathode auf die Oberfläche eines Lithiumflourid-Kristall mit einer Gitterkonstante von 201 pm im Winkel \(\theta\) geschossen, sodass diese reflektirert wird. In Richtung der reflektierten Röntgenstrahlung wird ein Geiger-Müller-Zählrohr vom Typ-A zur Detektion der Strahlung positioniert. Dieses gibt aufschluss über die Intensität der dort ankommenden Strahlung.
    Über die Drehkristallmethode nach Bragg (Bragg'sche Reflexion) soll analysiert werden, aus welchen Anteilen (also Energie der erzeugten Photonen) die Röntgenstrahlung besteht. Zu jedem Reflexionswinkel \(\theta\) gehört dabei genau ein Interferenzmaximum einer bestimmten Wellenlänge bzw. Energie nach \[E(\theta)=h\cdot f= \frac{hc}{2d\sin\theta}.\] Diese Interferenzmaxima sind besonders Scharf, da der Kristall wie ein Gitter hoher Spaltdichte funktioniert.
    Drehkristall
    1. Erläutere die Entstehung der Interferenzmaxima bei der Bragg-Reflexion.
    2. Trage in einem Koordinatensystem die Anzahl der Impulse pro Sekunde im GMZ gegenüber der Energie aus dem Versuch auf. Ergänze zudem die Grenzwellenlängen und die markaten Wellenlängen in dem Graphen, dabei gilt: \[\lambda=2d\sin \theta.\]
    3. Beschreibe das entstandene Energiespektrum. Welche Auffälligkeiten gibt es?
    4. In dem Spektrum sind drei Intensitätsausreißer zu sehen. Wie könnte man sich diese Erklären?

Aufgaben